Burnout-Rückfall

Ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich wieder angefangen habe zu arbeiten, habe ich nun einen Burnout-Rückfall erlitten. Am 30. Dezember hat es mich abends wieder erwischt. Vielleicht war der Arbeitstag, an dem ich mal wieder in der Pflege ausgeholfen habe, da sich zwei andere Kolleginnen krankgemeldet hatten, schlichtweg der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Grundsätzlich hat es aber, denke ich, schon viel eher angefangen und ich war mal wieder zu ignorant, um die Warnzeichen meines Körpers wahrzunehmen.

Im November hatte ich ja von 60% auf 80% aufgestockt. Da habe ich allerdings nach kurzer Zeit gemerkt, dass mir das gar nicht gut tut. Also wieder Rückwärtsgang eingelegt. Der Dezember war dann trotzdem nicht weniger stressig, da wir viele Krankheitsausfälle unter den Kollegen hatten und ich obendrein so ziemlich alles rund um Weihnachten im Seniorenheim oranisieren musste. Bei der Weihnachtsfeier selbst hat mich dann auch noch die zweite Betreuerin im Stich gelassen, die partou nichts vortragen wollte und mir somit die gesamte Unterhaltung allein überließ. Auch ich kann nicht gut vor vielen Menschen reden, aber ich habe mich einfach zusammengerissen und mein Bestes gegeben – wie immer. Sämtliche Co-Faktoren zusammen gerechnet und dann noch obendrauf rund 20 Tage (könnten auch mehr gewesen sein), die ich trotz Migräne voll im Einsatz war, haben dann eben ihren Tribut gefordert. Abends, als ich allein war. Der Fernseher lief, aber das Programm habe ich gar nicht wahrgenommen. Irgendwann überkam mich dann plötzlich eine Panikattacke, als ich von meiner Gedankenspirale immer tiefer hinabgezogen wurde.

Der psychatrischte Telefonnotdienst ist ziemlich für den Arsch, wie ich an diesem Abend feststellen musste. Man bat mich in meinem Zustand quer durch die Stadt ins Krankenhaus zu fahren, um dort mit einem Psychologen zu reden. Dazu fühlte ich mich außerstande und mehr Hilfe bekam ich leider nicht. Also habe ich das nächstbeste getan und mich umgehend bei meinem Pflegedienstleiter für die kommenden Tage abgemeldet. Inzwischen bin ich auch erstmal wieder krankgeschrieben. Über die Feiertage war – wie erwartet – erstmal kein Arzt erreichbar. Am kommenden Dienstag habe ich einen Termin bei meinem Hausarzt, für ein Gespräch und evtl. eine Folgebescheinigung der AU.

Dieses Tief, in dem ich mich derzeit befinde, ist nicht so schlimm wie im Oktober 2022, aber doch ziemlich erschreckend. Ich bemühe mich möglichst Dinge zu tun, die mir positive Gefühle verleihen. Ich schaue auf Youtube massenweise Gartenkanäle, weil ich mich wahnsinnig nach meinem eigenen Garten sehne. Das ist mein liebster Therapieplatz. <3 Außerdem habe ich wieder begonnen mehr zu schreiben. Das ist mir nicht unbedingt leichgefallen, aber ich habe mich gezwungen die Schreibblockade zu überwinden. Ich komme teils nur schleppend voran, aber es geht.

Ansonsten habe ich mir vorgenommen endlich mal das Terrarium meiner Leopardgeckos neu zu gestalten. Es war das erste Terrarium, das ich vor rund 4 oder 5 Jahren gestaltet habe und inzwischen bin ich sehr viel erfahrener und will es einfach deutlich verbessern und verschönern. Dazu ist die Winterzeit ideal, da sich die drei Damen noch in der Winterruhe befinden und sehr inaktiv sind. Das wird mich auf andere Gedanken bringen, denke ich.

Ich hoffe, dass ihr etwas besser ins neue Jahr starten konntet?

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