Grippeschutzimpfung 2020/2021

Das Wochenblatt schreibt:

Angesichts steigender Corona-Infektionen sind Ärzte und Experten in Sorge, wie sich die Lage im Herbst und Winter entwickeln könnte – vor allem wenn eine heftige Grippewelle die Situation noch verschärfen sollte. Deshalb fordern Politiker aktuell kostenlose Grippeschutzimpfungen für alle Krankenversicherten, nicht nur für Risikogruppen.

Über diese Aussage bin ich in den vergangenen Tagen mehrfach in den Medien gestoßen. Möglichst alle sollen sich eine Grippeschutzimpfung holen. Dann war ich jetzt gerade eben beim Hausarzt, wo ich bisher immer direkt geimpft wurde, weil der Impfstoff in der Vergangenheit vorrätig war und ich im Gesundheitswesen tätig bin, wodurch ich zur Risikogruppe gehöre. Da blaffte mich die Helferin an, ich sei ja noch keine 60 Jahre. Nein, aber ich arbeite – wie gesagt – im Gesundheitswesen, was der Dame durchaus bewusst ist. Sie kennt mich seit 10 Jahren und ist früher immer nett und freundlich gewesen. Seit diesem Jahr allerdings nicht mehr, was mich traurig macht. Sie gab mir dann ein Rezept für den Impfstoff und wünschte mir viel Glück bei der Suche danach, da die Apotheken wohl bereits keine Vorräte mehr hätten! Ich hatte Glück. Meine Stammapotheke hatte noch einen letzten Impfstoff lagernd!

Und jetzt frage ich mich, was sich die Politiker und andere schlaue Köpfe vorstellen, wie das in diesem Jahr mit der Grippeschutzimpfung funktionieren soll (es sollen sich ja alle impfen lassen), wenn schon am 1. Oktober die Apotheken scheinbar kaum noch Impfstoffe vorrätig haben, geschweige denn liefern können!!!

Das Wochenblatt schreibt außerdem:

Das Coronavirus und die Grippe könnten in zweierlei Hinsicht in den nächsten Monaten eine gefährliche Kombination sein: Zum einen ist nicht geklärt, wie sich eine zweifache Infektion auf den menschlichen Körper auswirkt und zum anderen könnte bei steigenden Fallzahlen von Corona-und Grippeinfizierten die befürchtete Überlastung des Gesundheitssystems eintreten.

Mir graut es jetzt schon vor dem Winter! Wo soll das eigentlich noch hinführen?

Die Zeit schreibt:

Nur 38 Prozent der Erwachsenen planen eine Grippeschutzimpfung. Experten raten Risikogruppen in diesem Herbst besonders, sich gegen Grippe impfen zu lassen.

Wegen der Coronavirus-Pandemie raten Experten in diesem Jahr besonders zur Grippeimpfung, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Nicht nur von dem Coronavirus geht zudem Gefahr aus, sondern auch von der Grippe selbst. In der besonders starken Grippesaison 2017/18 starben nach Angaben des Robert Koch-Instituts 25.000 Menschen daran.

So, wenn sie also ‘nur’ 38% der Leute impfen lassen, wieso zum Teufel besteht dann jetzt schon Knappheit beim Influenza-Impfstoff? Vor Ende September / Anfang Oktober kann man sich ohnehin nicht gegen Grippe impfen lassen.

Das ergibt doch gar keinen Sinn! Ich frage mich, wer da mehr Blödsinn erzählt. Die, die behaupten es gäbe genug Impfstoff für alle?! Oder die, die behaupten es ließe sich ohnehin nicht mal die Hälfte der Bevölkerung gegen Grippe impfen?!

Ich bin ja weiterhin dafür, dass der Influenza-Impfstoff vor allem an Risikogruppen gehen sollte. Und wenn dann noch genug übrig ist, an den Rest der Bevölkerung. Für alle wird er hinten und vorne nicht reichen, auch wenn Spahn und Co. sich dafür stark machen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.