Wie gewonnen …

… so zeronnnen!

Als ich Ende September letzten Jahres von der Ärztekammer die lange ersehnte Zusage zur Verkürzung meiner Ausbildung zur MFA bekam, war ich zunächst überglücklich und auch ein wenig in Panik. Mit der Zulassung kamen nämlich auch gleich die Prüfungstermine und so hatte ich nur noch rund 6 Wochen Zeit, um mich auf die schriftlichen Abschlussprüfungen vorzubereiten. Mein 40. Geburtstag fiel deshalb aufgrund von massiver Feierunlust wegen des aufgekommenen Stresses ins Wasser. Das war jedoch nur halb so schlimm, da ich eh kein Partymensch bin.

Hart wurde es am 1. November, zwei Wochen vor den Prüfungen, als meine Mutter infolge ihrer diversen Erkrankungen starb. Ich habe die Trauer zunächst ignoriert so gut ich konnte, da ich die Prüfungen trotzdem unbedingt machen wollte. Mit der Verkürzung stand ja auch endlich etwas mehr Geld in Aussicht und außerdem kürzere Arbeitstage, da ich nach der Ausbildung auf 65% zurückschrauben wollte.

Nachdem ich dann also am 12. Dezember meine Prüfungsergebnisse erhielt – und bestanden hatte – fiel zumindest die Schulplficht weg. Eine kleine Ereichterung – immerhin! Allerdings holte mich die versäumte Trauer um meine Mutter ein, so dass ich nervlich erstmal am Ende und nicht arbeitstauglich war. Das Krankenhaus, in dem ich arbeite, zeigte sich zu meinem Glück ausgesprochen verständnisvoll und räumte mir beinahe 5 Wochen Trauerzeit ein und sicherte mir trotz allem die Übernahme zu.

Allerdings gibt es aktuell auf der Station, die mir ans Herz gewachsen ist, keine freie Stelle. Damit fing das neue Jahr für mich also schon mal nicht so toll an. Am 18. Januar, also morgen, hätte ich dann meine praktische Prüfung gehabt. Gehabt, ihr lest richtig. Am Dienstag – einem freien Tag, dank Resturlaub, bin ich im Obi-Baummarkt in der Tiefgarage dermaßen bescheuert auf mein linkes Knie gestürzt, dass mir dabei die Patella (Kniescheibe) nach oben aus dem Gleitlager rutschte, durch den Aufprall muss am unteren Teil ein Stück abgesplittert sein und die Sehne ist zudem gerissen! Also habe ich morgen eine Knie-Operation, anstelle meiner praktischen Prüfung, die ich nun zu meinem Verdruss auf den Sommer verschieben muss!

Also war der Stress der vergangenen Monate mehr oder weniger für den Arsch, ich bin mit den Nerven am Ende und körperlich aktuell ein Krüppel und auf Hilfe angewiesen wie ein Mensch mit einer schweren Behinderung. Ich kann nicht mal duschen gehen, weil ich die Orthese 24/7 tragen muss, damit die Kniescheibe nicht wieder herausspringt! Aktuell hasse ich mein Leben wie selten zuvor! Ich hasse es auf andere angewiesen zu sein und mich nicht mal vernüftig allein waschen und anziehen zu können. Um jeden Dreck muss man bitten – und das manchmal mehrfach! Ich hasse, hasse, hasse es und frage mich, was zur Hölle ich verbrochen habe, um dermaßen gestraft zu werden!

Ich habe die Ausbildung zur MFA machen wollen, um anderen zu helfen, nicht um selbst zum Pflegefall zu werden!

Scheiße!

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