Manchmal fühlt sich mein Leben an wie eine Endlosschleife – als würde ich in meiner ganz eigenen Version von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ festhängen. Seit Anfang April bin ich erneut krankgeschrieben – chronische Erschöpfung, Schlafstörungen und Depressionen lassen mir schlichtweg keine andere Wahl.
Was besonders frustrierend ist: Trotz zahlreicher Anfragen bei psychologischen Einrichtungen hagelt es nur Absagen. Die Wartelisten sind voll, die Kapazitäten erschöpft – und ich stehe dazwischen und muss irgendwie alleine klarkommen.
Ein Lichtblick: Bei meinem Hausarzt arbeitet seit Kurzem eine neue Ärztin. Kompetent, aufmerksam und wirklich interessiert daran, wie es mir geht – das tut gut. Nach gründlicher Untersuchung und Gesprächen haben wir gemeinsam beschlossen, dass ich ein Antidepressivum ausprobieren werde. Seitdem nehme ich 30 mg Mirtazapin. Es hilft mir beim Einschlafen, zumindest schlafe ich jetzt insgesamt mehr – wenn auch nicht unbedingt erholsamer.
Im Juli – früher war leider kein Termin zu bekommen – wird endlich mein Schlafverhalten untersucht. Der Verdacht steht im Raum, dass ich an Schlafapnoe leide, was erklären würde, warum ich möglicherweise zu wenig REM-Schlaf bekomme. Und genau dieser ist so entscheidend für Erholung und geistige Stabilität.
Heute steht außerdem ein Termin bei einer Neurologin an, unter anderem wegen meiner häufigen Migräneanfälle. Vielleicht zeigen EEG oder andere Untersuchungen ja Auffälligkeiten, die mir weiterhelfen könnten. Ich hoffe es sehr.
In dieser Zeit ziehe ich mich viel zurück. Ich brauche das Alleinsein, um meine Gedanken zu sortieren – und weil ich es unglaublich anstrengend finde, mich ständig erklären zu müssen. Wenn ich keine Energie, keine Lust oder einfach keinen Nerv für irgendetwas habe, möchte ich das nicht jedes Mal rechtfertigen müssen.
Zum Glück habe ich in meiner Familie – vor allem bei meiner besseren Hälfte und meinen Söhnen – Verständnis gefunden. Bei vielen anderen Menschen sieht das leider anders aus.
Für den Moment bin ich einfach nur erleichtert, dass ich nicht arbeiten muss und meinen Alltag nach meinen eigenen Bedürfnissen gestalten kann. Das ist keine langfristige Lösung, das weiß ich. Aber es hilft mir gerade sehr dabei, durchzuhalten.
Fazit:
Ich weiß nicht, wohin dieser Weg mich führen wird, und es gibt Tage, an denen mir der Mut fehlt. Aber ich tue, was ich kann – Schritt für Schritt, in meinem Tempo. Und vielleicht ist genau das gerade genug. Nicht aufzugeben, auch wenn alles stillsteht. Mir selbst Raum zu geben, auch wenn andere es nicht verstehen. Es ist kein leichter Weg, aber es ist meiner. Und ich gehe ihn weiter.