Unser Gesundheitssystem

Im Grunde kann man ja froh sein, dass bei uns in Deutschland alles seinen geregelten Gang geht. Nur manchmal kann einem die Bürokratie einfach auf die Nerven gehen. So zum Beispiel auch hinsichtlich unseres Gesundheitssystems. Ich habe am 28. Juni einen Antrag auf stationäre Reha gestellt, um meinem Burnout und den damit verbundenen Depressionen ein Ende zu setzen. Es hat sage und schreibe 6 ganze Wochen gedauert, bis der Antrag endlich mal durch und bewilligt war. Immerhin hat man mir volle 5 Wochen genehmigt, das ist durchaus stattlich.

Die Reha-Klinik, die mir dann von der Deutschen Rentenversicherung vorgeschlagen wurde, hat erneut 2 Wochen gebraucht, um mir einen ungefähren Zeitrahmen für meinen Reha-Aufenthalt zu nennen. Der fällt ausgerechnet auf Mitte Dezember! Dezember!!! Das ist ausgerechnet die Zeit im Jahr, die ich auf gar keinen Fall fernab von meiner Familie verbringen will. Weihnachten!!! Hallo, geht es noch? Zumal ich mir ohnehin nicht vorstellen kann, dass zwischen den Jahren viel Therapie stattfinden wird. Da arbeiten höchsten die Kirchen auf Hochtouren, aber sonst wird doch alles auf ein Minimum zurückgefahren. Und eine Unterbrechung der Reha halte ich auch für eine bescheuerte Idee.

Also muss ich die Deutsche Rentenversicherung wieder anschreiben und darum bitten, mir eine andere Reha-Klinik zu empfehlen, die möglichst zeitnah noch einen Platz für mich hat. Würde ich erst im Dezember mit der Reha beginnen, bin ich frühestens im Januar nächstes Jahr wieder arbeitsfähig, vielleicht auch erst im Februar. Je nachdem, wie lange der Aufenthalt letztlich sein wird. Das ist ein weiteres halbes Jahr, in dem ich a) dem Sozialsystem auf der Tasche liege, b) mich weiterhin schlecht fühle, c) nichts vorwärts geht!

Die ganze Situation ist einfach so zermürbend. Ich würde am liebsten einfach alles hinwerfen und mich in meinen vier Wänden verkriechen. Ich hab so die Nase voll von allem.

Obendrein ist es die letzten Tage wieder so abartig heiß, dass ich nicht mal kleine Wanderungen in der Natur machen kann, die mir gut täten. Zum Wochenende hin soll es allerdings wieder regnen und etwas abkühlen. Darauf freue ich mich schon, auch wenn ich vermutlich wieder Migräne bekommen werde. Aber irgendwas ist ja immer.

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