Unser kleiner Garten – Teil 1

Ich habe in den vergangen Tagen viel in alten Fotos gestöbert und mir dabei die Entwicklung unseres kleinen Gartens angeschaut, den wir seit Herbst 2010 unser eigenen nennen dürfen. Und ich muss sagen, da hat sich viel getan im Verlauf der Jahre und es gibt immer noch genug zu tun. Viele ursprüngliche Ideen haben sich als schlecht oder nicht praktikabel erwiesen. Nicht alle Pflanzen, die ich mir gewünscht habe, fühlen sich auf dem Boden hier wohl. Ich muss dazu erwähnen, dass unser Garten im Innenhof der Wohnanlage und vor allem auf einer Tiefgarage liegt. Die Bodentiefe beträgt circa 40cm, was für so manche Pflanze einfach nicht ausreicht, z. B. Sträucher und Bäume und selbst einige andere Tiefwurzler kann und darf ich nicht anpflanzen. Unser Garten war ursprünglich total kahl, wie Ihr auf dem ersten Bild sehen könnt. Da war nicht mehr als eine armselige Wiese, die auf einem ziemlich lehmigen, schweren Boden wuchs. Dieses erste Bild wurde am 19. April 2011 aufgenommen. Im Hintergrund sieht man einen der quadratischen Kübel (auf der anderen Seite des Gartens befindet sich ein zweiter, identischer Kübel) in dem ein Bäumchen zu wachsen versucht. Da diese Kübel jedoch nicht mehr zu unserem Garten gehören, haben wir uns auch nicht weiter darum gekümmert. Wir sind immer davon ausgegangen, dass das der Landschaftsgärtner macht, der im gesamten Hof die Grundanlage pflegt. Die Pflege hält sich bis auf Rückschnitte, einmal jährlich und gelegentliches Rasenmähen jedoch massiv in Grenzen. Bewässert wird jedenfalls nichts, was den beiden Bäumen nicht gerade gut getan hat, aber das ist eine andere Geschichte.
In unserem ersten Gartenjahr (2011) haben wir dann eine kleinwüchsige Ligusterhecke gepflanzt, damit die Nachbarn ihre Hunde nicht in unseren Garten kacken lassen konnten (und ja, so unverschämt war der eine oder andere!) oder fremde Kinder in unserem Garten spielten, als gehöre er öffentlich zur Hofanlage. Wir haben uns da anfangs über so manche Familie gewundert, die nicht in der Lage war ihre Kinder so zu erziehen, dass sie nicht in ‚fremde‘ Gärten gingen, als wären es die eigenen oder ein öffentlicher Spielplatz. Aber das ist lange her und das hat sich dann auch geändert. Wir haben nämlich 2013 beschlossen eine erste radikale Veränderung in unserem kleinen Garten vorzunehmen und eine ‚gemeine Berberitze‚ rings um den Garten gepflanzt. Dafür musste die Ligusterhecke natürlich weichen, die nur kniehoch wuchs und Fremde nicht davon abhielt, in unserem Garten ein und aus zu gehen. Die ‚gemeine Berberitze‘ ist eine ganze wunderbare, anspruchslose Hecke, die mit ihren Dornen unerwünschte Besucher erfolgreich fernhält, schön hoch und einigermaßen dicht wächst und darüber hinaus essbare Beeren trägt (die total sauer sind^^) und sich im Herbst traumhaft gelb-rot färbt. Wir lieben diese Hecke, auch wenn sie uns so manchen Kratzer beschert. Es folgte die Anlage der ersten Rabatte. Wie ihr vielleicht erkennen könnt, habe ich nur mäßig Ahnung von sinnvoller Bepflanzung gehabt, so dass Purpurglöckchen und andere eher halbhohe Pflanzen viel zu weit hinten eingesetzt waren. Doch das hab ich zum Glück bald bemerkt und die Rabatte dann immer wieder etwas verändert. Ich habe mich in den ersten Jahren an Pflanzen gehalten, die ich bereits aus den Gärten meiner Mutter und Schwiegermutter kannte. Ich bekam viele Ableger und pflanzte einfach, ohne Planung, was ich bekam. Übrigens auch ohne zu berücksichtigen wie groß oder umfangreich einige der Pflanzen werden konnten. Davon rate ich dringend ab! Das hat mich über die Jahre immer wieder viel Zeit und Arbeit gekostet, denn es kam nicht selten vor, dass ich einige Pflanzen umsetzen musste. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntermaßen. Ich fand jedoch, dass die erste Rabatte gar nicht so schlecht aussah. Mein kleiner Garten war jedoch noch weit, wirklich sehr, sehr weit, von meinem Wunschgarten entfernt. Wir haben uns immer wieder mit der Trockenheit des Grundbodens und des vielen Bauschutts darin herumgeschlagen. Wir mussten viel Humus und Sand einarbeiten, damit der Boden lockerer wurde und die Pflanzen auch genügend Nährstoffe erhielten und blühfreudig wurden. Ein Jahr später hatten wir nicht nur die Hecke, die den Garten schön säumte, sondern auch Blumenbeete, die sich entlang der Mauereinfassung schlängelten und uns mit zahlreichen Blumen und Ziergräsern erfreuten, wie die Vogelperspektive zeigt, die wir dank einer lieben Nachbarin aufnehmen durften. Und wie man unschwer sehen kann haben wir schon immer mit einem sehr lückenhaften, wenig ansehnlichen Rasen zu kämpfen gehabt. Manche würden sagen, lass doch das Unkraut (vor allem Löwenzahn) einfach wachsen, Hauptsache grün, aber wir wollten einen Rasen. Für die Sicherheit unserer Kinder, die damals eben auch noch auf der Wiese spielten, wollten wir keine Wildblumen wachsen lassen. Unsere Jungs sind beide schon ein paar Mal in Bienen getreten, was erfahrungsgemäß einfach nicht spaßig ist. Die Drainageschicht, die unter unserem Gartenboden liegt, sorgt in Hitzeperioden leider für massive Trockenheit. Der konnten wir auch mit Rasensprinkler nur mäßig entgegenwirken. Das Hauptproblem war schon seit jeher auch die Erde, die leider kein guter Mutterboden war. Eines Tages müssen wir uns diesem Problem noch auf einer übergeordneten Ebene stellen, bisher hatten wir dafür aber weder die Zeit noch das Budget. Alan Titchmarsh (ein grandioser britischer Gärtner – ‚Love your Garden‘) würde wahrscheinlich erstmal den gesamten Boden ausheben, das Becken mit reicher Muttererde befüllen und anschließend mit der Bepflanzung und Begrünung beginnen. *seufz* Ich liebe seine Gartensendung und staune immer wieder, was der Mann und sein Team (mit entsprechendem Budget und Erfahrung) aus tristen Gärten zu zaubern vermögen.

Für heute soll das erstmal reichen. Ich werde euch in den nächsten Beiträgen zeigen, wie sich unser Garten seitdem verändert hat. 🙂

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